Vorwort
Diese politischen Gedanken spiegeln lediglich die Einstellung zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung und nicht unbedingt aktuelle politische Einstellungen der Autorin wider.
“Gesetzestreue lohnt sich nicht, my darling!”
So schrieben/sangen/gröhlten Waving the Guns im Klassiker “Gesetzestreue”
An dieser Stelle will ich nun aber meine Gedanken (und Emotionen) zum Thema Gesetzestreue loswerden.
Wie naiv und verblendet muss eigentlich eine Person sein um zu glauben, dass Gesetze eine reale Bedeutung hätten?
Jajaja, ist nur anekdotisch, aber wenn ich mich so umschaue gibts in meinem Umfeld und auch im persönlichen Leben keine bis kaum eine Schnittmenge zwischen begangenen Straftaten und Verurteilungen. Verurteilt wurden fast ausschließlich unschuldige Menschen oder Bagatelldelikte a la Ladendiebstahl und Drogenbesitz. Die Vergewaltiger laufen frei rum. Die Machtmissbraucher auch. Die Nötiger und Sachbeschädiger, die mir die Jacke zerrissen auch. Und nicht nur das, sie gelten als unbescholtene Bürger und werden hoch gelobt während meine Genoss:innen und ich quasi krimineller Abschaum sein sollen.
Ein absolutes Irrenhaus - zumindest wenn mensch an Gesetze glaubt. Gesetze begreift mensch aber am besten nicht als wörtliche Gesetze ähnlich den Naturgesetzen sondern als Sprache. Gesetze sind die Sprache der Macht, sie sind ein Instrument zu einem Zweck. Und wenn mensch sie so fluide begreieft wie eine Sprache, dann ist es zwar immernoch genauso depressiv, aber ergibt wenigstens sinn: Die Mächtigen, inklusive mächtiger Communities (z.B. Bullen) missbrauchen oder eher gebrauchen (denn dazu sind sie ja da) Gesetze um ihre Interessen durchzusetzen - eben nicht nur in der Legislative sondern genauso in der Exekutive und Judikative. Willkürlich wird dann ausgelegt, je nach Interesse der betroffenen Personen. Gesetze und deren Durchsetzung hängen also von den Personen ab, sind subjektiv, sind willkürlich. Genau das, was sie nicht sein sollten. Selbe Tat, anderer Täter, gleiche Strafe, gleiche Beweislast.. so wird es uns weisgemacht. Eine Liste mit Beispielen muss ich jetzt nicht anführen, oder?
Es gibt kein Recht. Es gibt keine Ordnung.
Das müssen wir uns immer wieder bewusst machen, denn die Propaganda die uns anderes eintrichtern will ist omnipräsent. Und wenn wir diese Schlussfolgerung verinnerlichen und akzeptieren, dieses Axiom der Nonexistenz einer Allgemeinen Ordnung, die für alle gleich gilt, dann verliert der Staat zwangsläufig seine Berechtigung.
Willkommen im Anarchismus.