Anarchist Angel's Gedankenwelt

Tagebuch: Beeinträchtigung durch Autismus

Vorwort

Diese Geschichte ist genau so geschehen.


Ein kleines Beispiel, wie Autismus mich beeinträchtigt.

Ich könnte viel darüber reden, wie Autismus mich positiv und negativ beeinflusst. In meiner Wahrnehmung, meinen Denkprozessen, meinem sozialen Urteilsvermögen und und und.

Aber lassen wir das außenvor und sprechen ein konkretes, kleines aber doch relevantes Beispiel an: Den Müll rausbringen.

Eigentlich habe ich kein Problem damit, den Müll rauszubringen. Die Container sind ein Stück die Straße runter, auf dem Weg zu einem Supermarkt. Dort erledige ich meinen Wocheneinkauf und nehme den Müll entsprechend auf dem Hinweg mit. Daraus entstand eine Routine.

Nun arbeite ich in letzter Zeit aber viel und muss deswegen seltener einkaufen gehen, zuhause habe ich fast keine Lebensmittel, da ich ohnehin nie zuhause bin. Auch Müll produziere ich zuhause also weniger (wenngleich insgesamt vermutlich mehr, durch das ganze takeaway-food). Nun hat Müll aber die Eigenschaft, früher oder später zu leben und ehe es kreucht und fleucht sollte er selbst in halbvollem Zustand gelegentlich mitgenommen werden.

Die Aufgabe, den Müll zu den Containern zu bringen als isolierte Aufgabe bedarf etwa 5-7 Minuten Zeitaufwand und geringen körperlichen Aufwand. Vorbedingung ist angezogen zu sein.

Aber die Routine ist kaputt. Es fällt mir unglaublich schwer, diese Aufgabe jetzt trotzdem wahrzunehmen, entgegen dem eingeübten Muster. Es ist aufregend auf eine negative Art. Es ist ein großer Stressfaktor und kostet unverhältnismässig viel Energie. Darum schob ich es immer wieder auf. Nun endlich die mittlerweile drei Säcke, die zum Glück nur bedingt Behausungen wurden, angegangen. Nach drei Wochen.

Ich bin jetzt recht erschöpft, von der Arbeit komme ich ja obendrein auch noch. Aber für nun habe ich es geschafft.

October 1, 2024

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